Wärmepumpentarif. Viele unserer Kunden stehen vor der Frage, ob es sinnvoll ist, für die Wärmepumpe einen separaten Stromtarif mit eigenem Zähler zu nutzen – oder ob es besser ist, Haushaltsstrom und Wärmepumpenstrom über einen gemeinsamen Zähler laufen zu lassen. Besonders, wenn eine Photovoltaikanlage im Einsatz ist, kann die richtige Entscheidung bares Geld sparen.
Das Wichtigste zuerst:
Im Jahresdurchschnitt können etwa 35 %, also ca. 1/3, des Strombedarfs der Wärmepumpe direkt durch eine Photovoltaikanlage gedeckt werden.
Ist der Strompreisunterschied zwischen Haustarif und Wärmepumpe weniger als 1/3 des Haustarifes, ist es rechnerisch sinnvoll, die Zähler zusammen zu legen.
Klassisches Modell: separater Wärmepumpentarif
Traditionell wurden Wärmepumpen mit einem eigenen Stromzähler betrieben. Viele Energieversorger boten dafür spezielle Tarife mit einem vergünstigten Arbeitspreis an. Der Haken:
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Diese Tarife sind meist an bestimmte Bedingungen geknüpft (z. B. Sperrzeiten, in denen die Wärmepumpe kurzzeitig nicht betrieben werden darf).
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Der Strom kann nur für die Wärmepumpe genutzt werden – nicht für andere Verbraucher im Haushalt.
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Der Eigenverbrauch aus einer Photovoltaikanlage ist in der Regel nicht oder nur eingeschränkt möglich.
Gemeinsamer Zähler: Haushaltsstrom + Wärmepumpe
Wenn Haushalts- und Wärmepumpenstrom über denselben Zähler laufen, ergeben sich neue Vorteile:
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Nutzung des PV-Stroms für die Wärmepumpe: Der selbst erzeugte Solarstrom kann nicht nur für Waschmaschine, Licht und Co. genutzt werden, sondern auch für die Wärmepumpe. Das steigert die Eigenverbrauchsquote und macht die Investition in die PV-Anlage noch rentabler.
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Keine Sperrzeiten: Die Wärmepumpe läuft jederzeit, unabhängig vom Energieversorger.
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Einfachere Abrechnung: Statt zwei Zählern und zwei Rechnungen gibt es nur noch einen Tarif.
Wie hoch ist die Deckung durch PV-Strom?
Im Jahresdurchschnitt können etwa 30–35 % des Strombedarfs der Wärmepumpe direkt durch die Photovoltaikanlage gedeckt werden.
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An sonnigen Tagen im Frühjahr und Herbst ist die Deckung sogar noch höher, da Heizbedarf und Solarstromerzeugung gut zusammenpassen.
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Im tiefen Winter reicht die PV-Erzeugung dagegen nicht aus, um die Wärmepumpe vollständig zu versorgen – hier wird Netzstrom benötigt.
Das bedeutet: Auch wenn nicht der gesamte Bedarf durch die PV-Anlage gedeckt werden kann, sinkt der Netzstrombezug deutlich, was die Betriebskosten erheblich reduziert.
Wann lohnt sich die Zusammenlegung?
Die Entscheidung hängt im Wesentlichen von den Strompreisen und der Größe der PV-Anlage ab:
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Günstiger Wärmepumpentarif verfügbar?
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Liegt der Preis für Wärmepumpenstrom deutlich unter dem Haushaltsstromtarif, nämlich mehr als 35% vom Haustarif, kann ein separater Tarif weiterhin attraktiv sein.
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In vielen Regionen sind die Preisunterschiede aber kleiner geworden – meistens lohnt sich der Extrazähler kaum noch.
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Photovoltaikanlage vorhanden oder geplant?
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Mit PV-Anlage ist die Zusammenlegung fast immer vorteilhaft. Dank der 30–35 % Deckungsrate profitiert die Wärmepumpe erheblich vom Eigenstrom.
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So sinkt der Bezug von teurem Netzstrom und die Investition in die PV-Anlage amortisiert sich schneller.
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Verbrauchsprofil im Haushalt
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Haushalte mit hohem Wärmebedarf profitieren stärker von der Einbindung der Wärmepumpe in den PV-Eigenverbrauch.
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In Kombination mit einem Batteriespeicher steigt die Deckungsrate noch weiter, da auch in den Abendstunden Solarstrom für die Wärmepumpe bereitsteht.
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Fazit
Ein separater Wärmepumpentarif kann sich nur dann lohnen, wenn der Strompreisvorteil groß genug ist – und keine Photovoltaikanlage genutzt wird.
Sobald eine PV-Anlage vorhanden ist, ist die gemeinsame Nutzung von Haushalts- und Wärmepumpenstrom in den meisten Fällen die bessere Lösung. Durch die 30–35 % Deckung mit PV-Strom sparen Sie bares Geld, steigern Ihre Unabhängigkeit von Strompreiserhöhungen und erhöhen die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage.